Dienstag, 24. Juni 2014

Mein erster Eindruck von "Homo Faber"

Bereits auf den ersten Seiten des Romans ist man von der ungewöhnlichen Erzählweise Fabers verwirrt. Ein Satz, der nur aus elliptischen Elementen besteht, geht hier über mehr als 10 Zeilen. Es wirkt, als falle Faber ständig etwas Neues ein, was er dem Leser unbedingt mitteilen möchte.
Mit dem Titel „Ein Bericht“ erwartete ich eigentlich eine sachliche Schilderung des Lebens der Hauptfigur Walter Faber. Dem wird er in soweit gerecht, als er oftmals im Telegrammstil oder auch in zahlreichen aneinandergereihten parataktischen Sätzen erzählt. Diesen doch sehr nüchternen und emotionslos wirkenden Schilderungen fiel es mir schwer zu folgen, da der Ich-Erzähler bei mir auch kaum Sympathien wecken kann. Im Laufe des Romans häufen sich dann jedoch auch subjektive und bildliche Beschreibungen von Ereignissen wie die Naturbeschreibung in Kuba. Erst dann konnte mir das Buch etwas abgewinnen, da die Hauptfigur anfing wirklich menschliche Züge zu zeigen, die er in seinem ganzen Leben zu unterdrücken versuchte.

Auch die Komplexität aus erzählter Zeit und Erzählzeit brachte mich dazu das Buch noch verwirrender zu finden, da man sich erstmal klar darüber werden musste, in welcher Reihenfolge die Ereignisse passiert sind.

Im Gesamten fehlte mir somit mein persönlicher Bezug zur Hauptfigur und zu deren Erzählstil, weswegen es mir schwer fiel, den Lebensstil Fabers nachzuvollziehen.


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